In Jahr 1887 entwickelte Otto Schott das sogenannte Jenaer Glas – ein äußerst hitzebeständiges Borosilikatglas, das vor allem in Laboren zum Einsatz kam, aber später immer häufiger auch im Haushalt gefragt war. Seit den 1920ern wurde dieses Glas unter dem Namen Jenaer Glas vertrieben. Unter den Gestaltern waren von Anbeginn viele Design-Ikonen wie Wilhelm Wagenfeld oder Heinrich Löffelhardt.
Eine deutsch-deutsche Geschichte
1884 wurden die Schott-Werke in Jena gegründet, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zog die Firma jedoch nach Mainz um. In Jena wurde aber weiterhin Glas produziert. Bis in die 50er Jahre arbeiteten die westdeutschen Schott-Werke noch eng mit dem VEB Jenaer Glaswerke, später Kombinat VEB Carl Zeiss Jena, zusammen. Nach der Wiedervereinigung übernahm das Werk in Mainz den Jenaer Betrieb.
Im Jahr 2005 stellte die Schott AG die Produktion in Jena ein. Die Marke Jenaer Glas wird seit 2006 in Lizenz von der Zwiesel Kristall AG genutzt. Die Originalformen und Maschinen gingen an die ungarische Firma Csonka és Fiai GmbH, die mehr als 12 Jahre lang Co-Produzent des Jenaer Glaswerks war. Unter der Marke Trendglas Jena werden heute in Jena und Ungarn Glasprodukte hergestellt.
Was macht Jenaer Glas aus?
Borosilikatglas ist nicht nur äußerst hitzebeständig, sondern auch geruchs- und geschmacksneutral. Es eignet sich sowohl für den Einsatz im Backofen und der Mikrowelle als auch zum Einfrieren.
Folgendes sollte bei der Benutzung bedacht werden:
- Erhitze das Glas gleichmäßig und nur mit Inhalt, ein kaltes Gefäß niemals auf eine heiße Herdplatte o.ä. stellen, sondern beides gemeinsam langsam erhitzen.
- Vermeide schockartiges Abkühlen und stelle heiße Glasgefäße nie auf kalte oder nasse Unterlagen.
- Erhitze auf Herden nur wässrige Flüssigkeiten, keine festen Speisen oder ölige Flüssigkeiten.
- Achte darauf, dass die Herdplatte nicht kleiner ist als dein Gefäßboden.
- Für Induktionsherde sind die Glasprodukte nicht geeignet. Gas und E-Herd sind kein Problem.
- Du kannst deine Glaswaren in der Spülmaschine oder mit Spülmittel von Hand reinigen. Vermeide kratzende Gegenstände, Stahlwolle und Scheuermittel.
Ein Tipp für Teetrinker:
Gib das volle Teesieb in die halb mit Wasser gefüllte Kanne und gieße dann den Rest des Wassers dazu. So kann sich der Tee optimal ausbreiten und sein volles Aroma entfalten.
Beim Ausgießen den Deckel der Teekanne leicht anheben. So vermeidest du einen Unterdruck in der Kanne und das Ausgießen wird erleichtert.
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